*Triplegend hat mich auf eine abenteuerliche Kirgistan Rundreise geschickt. Erfahre alles über das noch unbekannte Kirgistan und warum du unbedingt dort Urlaub machen solltest.
Wie komme ich nach Kirgistan und was kostet ein Flug?
Von Deutschland aus fliegen Turkish Airlines und Pegasus Airways über Istanbul nach Bischkek. Ich bin 3 Std. von Düsseldorf nach Istanbul geflogen mit 2 Stunden Umstiegs Zeit, was völlig ausreicht. Ab Istanbul ging es dann 5 Std. weiter nach Bischkek. Es gibt mehrere Flugverbindungen am Tag. Ein Flug von Deutschland nach Kirgistan kostet zwischen 400-800 €.
Einreise nach Kirgistan
Für die Einreise benötigst du einen gültigen Pass. Vor Ort wurde einmal der Corona Impfnachweis kontrolliert. Eine Zweifache Impfung reicht aus. Unkompliziert ging es zur Passkontrolle. Die Beamten waren sehr nett und haben ein paar Fragen gestellt. Einmal bitte in die Kamera lächeln und zack war der Einreisestempel in meinem Pass verewigt.
Geld wechseln
Du kannst Geld am Flughafen eintauschen oder direkt am Automaten mit deiner Kreditkarte abheben. Auf keinen Fall rate ich dir bereits zu Hause Geld einzutauschen. Da er Wechselkurs am Flughafen miserabel ist, empfehle ich dir das Geld in Bischkek selbst zu tauschen. Wir hatten gegenüber von unserem Hotel ein Kaufhaus, indem ebenfalls eine kleine Wechselstube war. Dort gab es auch weitere Geldautomaten. Am besten fragst du im Hotel nach, wo du Geld wechseln kannst. Die einheimische Währung in Kirgistan heißt SOM.
Achtung: Wechselstuben nehmen nur einwandfreie Geldscheine. Hat der Geldschein den kleinsten Riss, wird dieser nicht umgetauscht. AM besten tauschst du 50 € Scheine. Je kleiner dein Geldschein, desto schlechter ist der Wechselkurs.
Preise vor Ort
Kirgistan ist eins ehr günstiges Reiseland. Wir haben z.B. für eine Taxifahrt in die Stadt ( ca. 10 min. ) ganze 2 € bezahlt. Für einen Burger mit Pommes und Bier haben wir 3,70 € bezahlt. Eine Flasche Bier kostet im Schnitt 0,50 €. Eine Hotelübernachtung in einem 4 Sternehotel kostet in etwa 40 – 50 € die Nacht. Günstiger geht es hier natürlich immer.
Bischkek - Kirgistans Hauptstadt
Kirgistans Hauptstadt Bischkek empfand ich als sehr angenehm für eine große Stadt. Bischkek ist vor allem grün und versprüht Ostcharme an jeder Ecke. Bei gutem Wetter sind die Menschen in einer der vielen Parkanlagen unterwegs und vergnügen sich. Es gibt zudem auch ein lebhaftes Nachtleben. Genächtigt haben wir im Garden Hotel. Dieses kann ich zu 100% weiterempfehlen. Eine Übernachtung kostet hier ca. 40 €.
Osh Basar-Über den lokalen Markt schlendern
Ich liebe es über die lokalen Märkte zu schlendern, mich in das Gewusel zu stürzen und mit allen Sinnen die Gerüche und angebotenen Köstlichkeiten aufzusaugen. Besonders gut kannst du dort Gewürze shoppen. Schlenderst du auch so gerne über Märkte? Der Osh Basar ist der größte Basar in Kirgistan bzw. in Zentralasien. Du findest wirklich alles was das Herz begehrt und was man braucht. Passe hie unbedingt auf deine Sachen auf und trage einen Rucksack vor deiner Brust. Leider kommt es auf dem Markt vermehrt zu Diebstählen.
Sehenswürdigkeiten in Bischkek
Ok, ich gebe zu, die Sehenswürdigkeiten in Bischkek sind überschaubar. Eigentlich reicht es wenn du 2-3 Tage in der kirgisischen Hauptstadt verbringst.
Der Ala-Too Square ist ein zentraler Platz, an dem man sich trifft. Nicht mehr und nicht weniger. Schräg gegenüber befindet sich das Parlamentsgebäude. Ebenfalls gegenüber vom Ala-Too Square findest du den erholsamen Oak Park. Eine weitere Sehenswürdigkeit ist das State Historical Museum.
Tradition der Adlerjagd
Kirgistan ist einer der wenigen Orte auf der Welt, an dem noch eine traditionelle Jagd mit Adlern stattfindet. Hierzu werden junge Steinadler aus ihrem Nest geklaut und zur Jagd ausgebildet. Sie bleiben dann ca. 20 Jahre bei ihrem Falkner und werden dann wieder zurück in die Freiheit entlassen. Ein Steinadler kann bis zu 40 Jahre alt werden. Wir haben einen der letzten Falkner getroffen. Das war ein einzigartiges Erlebnis. Hier kannst du meinen Artikel zur Adlerjagd in Kirgistan lesen.
Issyk-Kul See / Yssykköl
Der Issyk-Kul See ioder auch Yssykköl genannt, st der zweitgrößte Bergsee der Welt. Nur der Titicacasee ist größer. Auf unserer Rundreise haben wir einmal den ganzen See umrundet. Da es sich um einen Bergsee handelt, ist dieser auch entsprechend kalt. Das Wasser erstrahlt in den schönsten Blautönen. Ein bisschen Karibikfalir und Meerfeeling sind garantiert. Der See hat eine Fläche von 6236 km² Fläche. Er ist der größte See in Kirgistan.
Beltam Yurt Camp - Eine Nacht in der Jurte
Das Beltam Yurt Camp liegt direkt am malerischen Issyk-Kul See. Es hatte alles ein bisschen Klassenfahrtcharakter. Es gab mehrere Duschen und Toiletten, wie auf einem Campingplatz. In der Hauptjurte gab es Abendessen und Frühstück mit lokalen Köstlichkeiten. Die Jurten sind gemütlich und ein Ofen sorgt für ordentliche Wärme. Unsere Jurte war wie in einer Sauna aufgeheizt, weswegen wir lüften mussten. Diese Gelegenheit nutzte eine der kleinen Katzen, die die ganze Nacht kuschelig bei uns schlief. Am Abend saßen wir alle am Lagerfeuer und erzählten uns Geschichten. Der Sonnenaufgang hatte eine ganz magische Atmosphäre am See. Ich hätte stundenlang dort sitzen können, um den Lichtreflexionen beim Tanzen zuzusehen.
Shatyly Trekkinktour
Auf unserem Weg vom Beltam Yurt Camp nach Karakol hielten wir irgendwo im Gebirge an. Eine Einstündige Wanderung über saftig grüne Wiesen unternahmen wir zum Shatyly Aussichtspunkt. Von dort oben hat man einen tollen Blick auf den Issyk-Kul See. Wir genossen die Stille und Einsamkeit. Nur eine Herde Schafe lief uns über den Weg.
Fairy Tale Canyon - Wie auf einem anderen Planeten
Der Fairy Tale Canyon war mein besonderes Highlight. Ich musste mir die Augen reiben. War ich in Utah oder am Grand Canyon? Nein, ich war tatsächlich in Kirgistan. Ich hätte den ganzen Tag in dieser Marslandschaft verbringen können.
Seven Bulls Valley - Die sieben Stiere
Hier verbrachten wir gleich zwei Tage zum Wandern. Rote Felsen, umgeben von grünen Wiesen prägen das Landschaftsbild. Kühe und Pferde waren die einzigen die uns begegnet sind. Wir durchquerten Flüsse und kniehohe Schneefelder. Es war eine atemberaubende Tageswanderung mit einem Picknick und vielen Wow Effekten.
Karakol ist die perfekte Basis für Wandertouren in der Umgebung. Wir nächtigten im Green Yard Hotel. Es ist familiengeführt und rundum gemütlich. Beim Betreten muss man sich die Schuhe ausziehen und bekommt Hausschuhe. Das fand ich wirklich toll. Das Frühstück war super lecker und es gab sogar einen kostenlosen Wasserspender, an dem man sich seine Wasserflasche auffüllen konnte.
In der Stadt selbst ist die orthodoxe Holzkirche sehr sehenswert. Beim Betreten platzen wir natürlich in eine Art Gottesdienst herein. Das war sehr unangenehm. So betrachten wir diese nur von außen. Auf einer Kirgistan Rundreise gehört Karakol unbedingt dazu.
Geisterstadt Engilchek
Noch ein weiteres Highlight war der Besuch der Geisterstadt Engilchek. Ab Karakol sind wir mit dem Jeep 5 Stunden durch die Berge gefahren. Dabei mussten wir den Chong Ashuu Mountain Pass auf 3822 Höhenmetern bezwingen. In Sary Djaz gab es eine Grenze, aufgrund der Nähe zu China. Es war eine richtige Abenteuerfahrt. In der Geisterstadt leben heute noch ein paar wenige Menschen. Wir haben eine Schule besucht und Sachen an die Kinder verteilt. Danach badeten wir in heißen Quellen und wagten uns tief in eine Zinnmine herein.
Zum Artikel: Besuch der Geisterstadt Engilchek
Tierwelt in den Bergen
In den Bergen habe ich einiges an Tieren erspäht. Zuerst hat ein Gänsegeier seine Kreise am Himmel gezogen. Er war unverkennbar an seinem langen Hals. Ein ulkiges Tier. Während unser Jeep durch die Bergwelt knatterte, badeten Murmeltiere am Wegesrand in der Sonne. Es war ein munteres Treiben. Die Kerlchen waren plötzlich überall. Ein einsames Yak weidete extra nur für uns, während alle Artgenossen bereits in das Sommerquartier hoch in die Berge aufgebrochen waren. Während meiner Nepalreise hatte ich kein einziges Yak gesehen. Abgefahren, dass ich nun in Kirgistan eins sah. Und zum guten Schluss graste eine Herde Rehe an den Bergklippen.
Reittour durchs Karakol Valley
Es war schon einige Jahre her, dass ich auf einem Pferd gesessen hatte. Um genau zu sein 2012 auf Island. Na gut, ich wagte es noch einmal.
Als kleines Mädchen liebte ich Pferde, konnte es kaum erwarten mir am Kiosk die neue Wendy zu kaufen, war im Reitverein und hatte sogar mal ein Pony. Mit 34 Jahren sieht das alles anders aus. Heute mag ich nur noch Pferde, wenn ich nicht auf ihnen sitzen muss. Eigentlich.
So lustig sah es aus, als ich in Kirgistan auf eine 6 stündige Reittour aufgebrochen bin. Schon auf das Pferd kommen war ein Spektakel für sich. Mein erstes Pferd ist wirklich fast unter mir zusammengebrochen, weswegen ich nach 10 Minuten ein anderes bekommen habe. Samurai war mal Polospieler. Das merkte man bei jedem Schritt. Mit ordentlich Pfeffer unterm Hintern trug mich dieses Muskelpaket über Stock, Stein, Flüsse, einen Gletscher und mitten rein in ein Gewitter.
Stilsicher im Regencape standen wir mitten in den Bergen im Wald. Über uns tobte der Himmel in einem exzellenten Wutanfall mit tränenreichem Abschluss. Am Feuer wärmten wir uns auf, bis alles vorbei war. Reicht dann auch mit Pferdereiten für die nächsten 10 Jahre. Es ist einfach nicht mein Ding, ein Erlebnis war es aber schon. Ob wir alle nach 6 Stunden ein bisschen lustig gelaufen sind? Mit Triplegend erlebt man einfach jeden Tag ein neues Abenteuer.
Zwischenstopp am Orto Tokoy Lake
Auf unserem Weg von Karakol nach Kochkor hielten wir an einem traumhaften Aussichtspunkt an. In der Ferne war der Orto Tokoy See unschwer zu erkennen. Was es hier zu tun gibt? Einfach mal die Aussicht genießen bei einer Tasse frisch gebrühtem Kaffee oder Tee.
Eine Nacht in Kochkor
Kochkor ist ein kleines Dorf. Die Straßen sind staubig. Kinder spielen auf der Straße. Im Hintergrund erheben sich die atemberaubenden Berge. Wir nächtigten in einem landestypischen Gasthaus. Hier standen sogar die Schafe im Vorgarten. In der Nacht war es knatterkalt. Ein Ofen im Zimmer rettete mich vorm Erfrieren. Früh morgens schlich ich mich hinaus, um den Sonnenaufgang zu bestaunen. Die Bergkette wurde in zarte orangetöne gehüllt. Ein Anblick an dem ich mich nie satt sehen werde.
Altyn Kol Worshop - Herstellung Shyrdak ( Teppich )
Warum wir eigentlich nach Kochkor kamen, war ein Besuch im Altyn Kol Worshop. Hier haben zwei wirklich sehr alte Damen demonstriert, wie man einen traditionellen Teppich namens Shyrdak herstellt. Es war wirklich bewundernswert ihnen dabei zuzusehen. Diese Handwerkskunst lernt jede Frau. Sie reisen aus dem ganzen Land an, um es dort zu lernen.
Kirgistan Rundreise mit Triplegend - Die Route auf einen Blick
Hier gibt es noch einmal alle Stopps auf einen Blick:
Tag 1: Ankunft in Bischkek
Tag 2:Kizik Tuu Yurt Show – Wir lernten, wie man eine Jurte baut. Danach trafen wir einen der letzten Adlerjäger in Kirgistan. Übernachtung im Beltam Yurt Camp.
Tag3: Trekkingtour zum Shatyly Aussichtspunkt. Besuch des Fairy Tale Canyon und eine weitere Wanderung durch das Seven Bulls Valley. Übernachtung in Karakol.
Tag4: Tageswanderung mit Start im Sevens Bull Valley. Wir überquerten das Valley Irdyk und endeten im Valley Chelpek.
Tag5: Jeeptour über den Chong Ashuu Mountain Pass mit Besuch der Geisterstad Engilchek. Danach badeten wir in heißen bergquellen und besichtigten eine alte Zinnmiene.
Tag6: 6 stündige Reittour durch das Karakol Valley.
Tag7: Besuch der orthodoxen Holzkirche in Karakol. Fahrt nach Kochkor. Besuch des Altyn Kol Worshop ( Herstellung eines traditionellen Teppichs ).
Tag8: Fahrt zurück nach Bischkek. Besuch des Osh Bazar und Stadtspaziergang. Am Abend Folklore Show mit traditioneller Musik.
Tag9: Abreise
Mein Fazit zur Kirgistan Rundreise mit Triplegend
Die Reise mit Triplegend war von Anfang bis zum Ende top organisiert. Wir wurden am Flughafen abgeholt und herzlich empfangen. Unser Guide war top. Die Unterkünfte waren ebenfalls gut ausgewählt und absolut authentisch. Besonders gut gefallen hat mir, dass wir zu Mittag immer bei kirgischen Familien gegessen haben. So hatte man Kontakt zu den Einheimischen und durfte leckere lokale Speisen kosten. Auch für mich als Vegetarierin wurde ordentlich gesorgt. Ich habe um ehrlich zu sein schon lange nicht mehr so gut vegetarisch in einem fremden Land gegessen. Die kirgische Küche ist ja jetzt nicht für seine Fleischlosen Speisen bekannt. Ich fand es toll, andere Alleinreisende junge Menschen kennen zu lernen. Aus Fremden wurde nach nur 9 Tagen Rundreise Freunde.