Der Pashupatinath Tempel bei Kathmandu in Nepal, ist eine der bedeutendsten Tempelstätten des Hinduismus. Für mich war es ein sehr erschreckender Ort, denn so etwas Krasses hatte ich bisher noch nicht gesehen. Ein Besuch ist wirklich nichts für schwache Nerven. Für viele Shivaiten gehört der Tempel zu den wichtigsten Verehrungsstätten Shivas.
Lage
Die Pashupatinath Tempelanlage liegt 4 km östlich von Kathmandu und gehört zum UNESCO Weltkulturerbe. Die Anlage ist wirklich toll aber auch ein sehr emotionaler Ort. Hier geht keiner Weg, ohne das der Besuch etwas in einem ausgelöst hat.
Der Shiva Tempel
Der eigentliche Shiva Tempel ist nur für Hindus zugänglich. Hier wird Shiva als Pashupati ( Gott des Lebens ) verehrt. Von draußen kann man ein wenig in den Innenhof luken. Viel zu sehen gibt es aber nicht.
Affen
Die Anlage rundherum kann man sich angucken. Zuerst muss man es aber an den ganzen Affen vorbei schaffen. Hier und da sah man den ein oder anderen Affen mit ein paar Schuhen davon laufen. Sie sitzen wirklich überall. Von den Dächern beobachten sie dich bevor sie zu schlagen. Vorsicht, sie laufen wirklich in Banden durch die Menge und man muss aufpassen wo man hintritt.
Der Tempelkomplex
Der Tempelkomplex wir durch den heiligen Fluss Bagmati getrennt und teilt somit das Areal in einen östlichen und westlichen Teil. Der Bagmati mündet irgendwann im Ganges.
Die Verbrennungsstätte
Die Verbennungsstätten werden auch Ghats genannt. Was man hier zu sehen bekommt lässt mich noch heute beim Gedanke daran erschaudern. Ich drehte mich mal kurz um und sah, wie sich 6 Männer an mir vorbei schoben, die eine Frauenleiche zu einer der Verbrennungsstätten trugen. Sofort wurde mir ganz komisch und ich wusste nicht wohin mit meinen Gefühlen.
In aller erster Linie schämte ich mich, hier als Europäer rum zu laufen um mir anzugucken, wie Menschen verbrannt werden.
Fassungslos blickte ich auf die trauernden Familien und menschliche Überreste, die auf einer Art Scheiterhaufen brannten. Den Geruch hatte ich mir wirklich schlimmer vorgestellt, das liegt allerdings daran, dass Sandelholz mit in das Feuer gegeben wird, um so die Geruchsbildung zu vermindern. Trotzdem hatte ich das Gefühl kaum atmen zu können. Den Geruch werde ich nie vergessen, er hatsch stark in meinen Sinnesorganen verankert.
Es war kaum auszuhalten
Das ganze Prozedere war für mich und einige andere kaum auszuhalten. Ganz selbstverständlich stehen gegenüber den Verbrennungsstätten, ganze Reisegruppen und fotografieren was das Zeug hält, während auf der anderen Seite Angehörige um ihre Verstorbenen trauern. Ich wollte das nicht mehr sehen, doch gleichzeitig wurde mir auch klar, wie wichtig dieser Ort für die Hindus ist. Mir war übel, ich war traurig und fasziniert zugleich. Ich brauchte mehr als eine Nacht, um den Besuch und die Eindrücke zu verarbeiten. Zudem war es für mich eine Frage des Respektes. Menschen beim Trauern zusehen ist hier ganz normal. Für mich war es sehr befremdlich.
Unvorstellbar
Ich bin der Meinung, dass man nur durch das Erleben sich vorstellen kann wie es an diesem Ort wirklich ist.
Dennoch bin ich etwas fassungslos als ich sah, wie die Asche eines verstorbenen in den Bagmati Fluss hinunter gelassen wurde und ein paar Meter weiter jemand seine Wäsche in dem Fluss wasch. Wiederum ein paar Meter weiter badeten Kinder im Fluss.
Das ist denke ich gerade für Europäer unvorstellbar. Es ist einfach eine andere Kultur und ich bin sehr dankbar, dass ich die Gelegenheit hatte diesen wichtigen Ort zu besuchen.
Sadhus und Kühe
Gegenüber der Verbrennungsstätte sitzen unzählige Saduhs, die darauf warten von Touristen fotografiert zu werden. Damit verdienen sie sich ein bisschen Geld. Ich drehte mich um und machte Platz für ein paar heilige Kühe die sich ihren Weg durch die Menge bahnten. Absurd dachte ich. Einfach nur absurd.
Fazit
Die Pashupatinath Tempelanlage ist ein ganz besonderer Ort, nicht nur für Hindus. Es ist ein Ort der Begegnungen mit dem Tod aber auch mit dem Leben zugleich. Die Gefühle, die in einem hoch steigen sind unbeschreiblich. Auch die Düfte kann man schlecht in Worte fassen. Man muss diese heilige Stätte einmal in seinem Leben erlebt haben. Sie regt zum Nachdenken und verarbeiten an.
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