Genovevahöhle in der Eifel, ein verstecktes Juwel. Sieh selbst. Als ich das erste Mal ein Foto der Höhle bei Kordel in der Eifel sah, fühlte ich mich belogen. Ich konnte nicht glauben, dass diese Höhle hier in Deutschland, in der Eifel sein soll. Das musste ein Foto aus einem Nationalpark in den USA sein. Kneif mich mal, hatte ich zu meinem Mann gesagt und ihm ein Foto von der Höhle unter die Nase gehalten. Nein, ich habe es wirklich nicht geglaubt, bis ich es mit eigenen Augen gesehen hatte.
Wissenswertes zur Genovevahöhle in der Eifel
Hoch über dem Kuttbachtal liegt diese wunderschöne Höhle. Für mich einer der spektakulärsten Orte, die ich bisher in der Eifel besucht habe. Vor der Höhle befindet sich eine Schutthalde. Dort wurde einst ein Schaber gefunden. Aufgrund des Fundes geht man davon aus, dass Menschen der späten Altsteinzeit die Höhle genutzt haben. Die breiteste Stelle bzw. Ausdehnung beträgt in etwa 15m. Vom Boden der Höhle bis zur Decke sind es schätzungsweise 8-10m.
Die Sage
Es gab einen Pfalzgrafen Namens Siegfried. Seine Frau die Gräfin hieß Genoveva. Als der Graf in den Krieg zog, versuchte der Schlossverwalter die Gräfin zu verführen. Gräfin Genoveva jedoch hatte kein Interesse an dem Schlossverwalter und blieb ihrem Mann treu. Der Schlossverwalter war zornig und konnte seine Ablehnung nicht akzeptieren. So schmiedete er den Plan, die Gräfin der Untreue zu bezichtigen. Er behauptete nicht nur, dass sie untreu gewesen sei, sondern das gemeinsame Kind nicht vom Grafe sei, sondern vom Koch. Der Graf glaubte die Geschichte und befahl seine Frau und das Kind umzubringen. Die Jäger, die die Hinrichtung vollstrecken sollten, hatten aber ganz großes Mitleid. Genoveva versprach für immer in den Wäldern versteckt zu leben. Statt ihrer Augen brachten die Jäger dem Grafe die Augen eines Hundes.
Genoveva und ihr Kind suchten Unterschlupf in der Höhle, die deshalb ihren Namen trägt. Sie ernährten sich von allem was der Wald zu bieten hatte, wie Beeren. Eine treue Hirschkuh schenkte ihnen sogar Milch. Der Graf bereute jedoch schnell seine Entscheidung und verfiel in tiefe Trauer. Sechs Jahre später verfolgte er im Wald mit ein paar Jägern die treue Hirschkuh. Diese führte den Grafen zu der Höhle. Überglücklich nahm der Graf seine Frau und seinen Sohn in die Arme und bat sie wieder mit ihm zurück zu kommen. Der Schlossverwalter wurde daraufhin hingerichtet. Die vielen Jahre in der Wildnis hatten Genoveva allerdings gesundheitlich so zugesetzt, dass sie kurze Zeit später verstarb.
Der Wanderweg zum Juwel
Startpunkt: Wanderparkplatz Dicke Buche
Gesamtstrecke: 4 km
Dauer: 1 Std.
Du verlässt den Wanderparkplatz durch das Tor. Hier steht schon der erste Wegweiser. Verfehlen kannst du die richtige Richtung nicht. Halte dich also rechts. Der Weg ist nicht so lang. Du kannst also einen bequemen Spaziergang machen. Du folgst einfach immer den Schildern. Kommst du an eine Kreuzung, an der kein Schild steht, einfach immer weiter geradeaus gehen bis wieder ein Wegweiser auftaucht. Vom Parkplatz aus bis zur Höhle sind es in etwa 30 Minuten zu Fuss. Der Weg führt dich durch in Erster Linie durch Wald und irgendwann über eine kleine Holzbrücke. Von da an kannst du den steilen Aufstieg geradeaus nehmen oder rechts, herum den weniger steilen Weg gehen. Beide führen direkt zur Höhle.
Die Höhle erklimmst du über wenige Stufen. Ich gebe zu, auf dem Foto sieht sie irgendwie noch imposanter aus als in real. Trotzdem fühlte ich mich ziemlich winzig.
Römerpfad und Eifelsteig
Der Römerpfad und Eifelsteig sind zwei Premiumwanderwege. Beide beinhalten den Besuch der Genovevahöhle und noch viele weitere Highlights.
Mittelschwer und 9,7 km lang ist der Römerpfad. Er führt durch eine besonders reizvolle Landschaft mit Wasserfällen, Höhlen und Hängebrücken. Leider war der Weg gesperrt, als wir in der Gegend waren.
Der Eifelsteig umfasst ganze 313 Kilometer. Diese sind in 15 Etappen unterteilt, welche zwischen 15km und 28km lang sind. Auch hier ist die Landschaft sehr abwechslungsreich.
Klausenhöhle
Wer mag kann von der Genovevahöhle direkt weiter zur Klausenhöhle wandern. Du hättest dann noch einmal 45 min Fußmarsch vor dir. Zurück musst du die Zeit natürlich auch mit drauf rechnen. Die Klausenhöhle ist nicht ganz so spektakulär wie die Genovevahöhle. Ein Besuch lohnt sich trotzdem allemal und wenn man gerade schon mal in der Gegend ist, kann man die Besichtigung beider Höhlen gut miteinander verbinden.
Weitere meiner Eifeltouren findest du hier oder auf der Eifel Website.
Inhalt Die Teufelsschlucht in der Eifel: Ich fühlte mich wie ein Zwerg in einer Riesenwelt als ich durch die Teufelsschlucht bei Ernzen in der Südeifel