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Gorilla Trekking im Bwindi Nationalpark
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Inhalt

Das Gorilla Trekking im Bwindi Nationalpark ist das Highlight jeder Ugandareise. Einmal Gorillas in ihrem natürlichen Habitat beobachten war schon lange ein Traum von mir gewesen. Berggorillas leben nur noch in Uganda, Ruanda und in der Demokratischen Republik Kongo. Im Bwindi Nationalpark leben geschätzt an die 400 Berggorillas. Davon sind 22 Gorillafamilien für Touristen zugänglich. Jeden Tag darf nur eine Gruppe aus 8 Personen für eine Stunde zu einer Gorillafamilie. Das Trekking gibt es in drei Schwierigkeitsstufen und ist somit für jeden machbar. Der Preis ist mit 700$ kein Schnäppchen, lohnt sich aber für das „Once in a Lifetime“ Erlebnis allemal. Zudem fließt das Geld zu 100% in den Schutz der Gorillas.

5 Gründe für ein Gorilla Trekking im Bwindi Nationalpark

  1. Es ist ein einmaliges Erlebnis
  2. Du hast die Chance seltene Berggorillas zu sehen
  3. Du wirst zu 99% Gorillas sehen
  4. Unterstütze den Naturschutz vor Ort
  5. Es besteht die Chance Waldelefanten zu sehen

Rushaga Gorilla Haven Lodge

Auf über 2000 Höhenmetern liegt die Rushaga Gorilla Haven Lodge. Ein kleines Haupthaus lädt zum gemütlichen Verweilen ein. Besonders von der Terrasse hat man einen tollen Blick auf den Dschungel. Auch der ein oder andere Kolibri flattert mal vorbei. Die Zimmer sind mit einem großen Bad und Dusche ausgestattet. Zudem verfügen alle Betten über ein Moskitonetz. Der Weg zur Lodge führte über Serpentinen herauf, vorbei an Reisterrassen. Ich wurde ordentlich durchgeschüttelt. Gut ausgebaut ist die Straße nicht bzw. gar nicht.

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Das Gorilla Trekking im Bwindi Nationalpark

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Es war soweit. Heute war der Tag der Tage. Das Highlight jener Ugandareise stand kurz bevor, Gorilla Trekking im Bwindi Nationalpark. Am frühen Morgen wagte ich einen ersten Blick von meiner Terrasse auf den Dschungel. Ein zartes Nebelband hüllte die Landschaft ein wie Watte. Sofort musste ich an den Film Gorillas im Nebel denken. Schnell schlüpfte ich in meine Trekkingkleidung. Den Rucksack aufgeschnallt konnte ich es kaum erwarten. Am Basecamp wurden wir herzlich von den Bewohnern des Dorfes empfangen. Die Bewohner gehören zu einem der Urstämme und leben mitten im Bwindi Nationalpark.

Währenddessen wurden die Lizenzen gecheckt und unsere Pässe kontrolliert. Gleich im Anschluss wurden wir in kleine Gruppen aufgeteilt. Es dürfen pro Tag nur 8 Personen für eine Stunde zu einer Gorillafamilie. Ausgestattet wurde jeder mit einem Wanderstock. Den hatten wir auch alle echt nötig. So schwärmten die einzelnen Gruppen alle in verschiedene Richtungen aus.

Mit den ersten Schritten betrat ich eine schier andere Welt, ein grünes Paradies mit Farnen die über meinen Kopf wuchsen. Die Geräuschkulisse war Musik in meinen Ohren. Über Stock, Stein und einen Bach bahnten wir uns den Weg nach Oben in die Berge. Mein Trek war ein mittelschwerer.

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Während andere Gruppen die Gorillas bereits nach 30 Minuten fanden, dauerte unser Dschungeltrek ganze 6 Stunden. Der erste Funkspruch klang vielversprechend. Im ganzen Nationalpark sind Gorilla Trekker unterwegs, die den Guides helfen die Familien aufzuspüren. Unsere Gorillafamilie war in Bewegung. Sie hatte letzte Nacht eine Auseinandersetzung mit einer anderen Gruppe und waren daher in Aufruhr. Ich war nervös. Wir mussten eine Zwangspause einlegen, da noch nicht klar war, in welche Richtung sich die Gorillas bewegten.

Achtung Waldelefant!

Nach fast einer Stunde setzten wir unseren Weg bergauf fort, bis unser Guide plötzlich stehen blieb. Nur wenige Meter von uns entfernt raschelte es in den Bäumen. Dort stand ein Waldelefant. Mit den Tieren ist nicht zu Spaßen. Es wurde hin und her überlegt. In die Luft schießen würde auch die Gorillas verstören. So wurde die Machete geschwungen und uns ein Weg mitten durchs Dickicht frei geschlagen. Den Umweg nahmen wir alle gerne in Kauf. Und dann ging plötzlich alles ganz schnell. Wanderstöcke und Rucksäcke mussten abgelegt werden. Ausgestattet mit meiner Kamera ging es noch weiter in das Labyrinth aus Pflanzen. Ein Weg war nicht mehr vorhanden. Der Boden war so rutschig wie Glatteis. Flutsch und ich lag wie eine Schildkröte auf dem Rücken. Wieder typisch für mich. Aufgestanden und weiter gerutscht.

Hallo Gefahr

Und ehe ich mich versah turnte ein Babygorilla tollpatschig über einen Ast. Neugierig sah er zu uns rüber. Dann kam mit einer unvorstellbaren Wucht die Mutter aus dem Dickicht geschossen. Vor uns aufgetürmt stoppte sie einen knappen Meter vor unseren Füßen. Ob mir mein Herz in die Hose gerutscht ist? Unsere Reaktionszeit gleich Null. Wie in Stockstarre verharrten wir, bis die Gorillamutter wieder so lautlos verschwand, wie sie aufgetaucht war. Hui, nochmal Glück gehabt. Und dann erblickten wir den Silberrücken. Was für ein mächtiger Bursche. Er kaute genüsslich an einer Pflanze, stand auf und zack war er auch weg. Es war schwierig die Gorillas in Ruhe zu beobachten, da sie ständig in Bewegung waren. Aber hey, so ist die Natur. Wir folgten den Gorillas irgendwo ins Nirgendwo. Was für ein Gorilla Trekking im Bwindi Nationalpark.

Neben uns raschelte es. Ein kleiner Gorilla mit kugelrundem Bauch blickte uns an. Putzig. Immer in der Nähe der Silberrücken. Der hatte so gar keine Lust auf uns. Wie schnell die eine Stunde vorbei war muss ich nicht erwähnen. Was bleibt sind Erinnerungen fürs Leben.

Gorilla Trekking
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Ugandareise

Auch der Rückweg war Turbulent. Was hatten wir für ein Glück, oder eher Pech? Dieses Mal versperrten uns gleich zwei Waldelefanten den Weg. So ging auch hier wieder das Spielchen los. Tschau Weg, hallo Dschungel. Doch wir haben es geschafft. Zurück am Basecamp stand kein einziges Auto mehr, bis auf unseren Minivan. Wir waren tatsächlich die letzte Gruppe, vermutlich aber auch die mit dem größten Abenteuerfaktor.

 

Wichtige Verhaltensregeln für das Gorilla Trekking im Bwindi Nationalpark

  • Schaue einem Gorilla nie in die Augen
  • Halte unbedingt Abstand
  • Trage rutschfeste Schuhe und lange Kleidung in Naturtönen
  • Kommt ein Gorilla auf dich zu, verhalte dich ruhig, gehe in die Hocke und schaue nach unten
  • Jüngere Gorillas könnten dich berühren. Bleibe ruhig und lass dich einfach anfassen
  • Halte noch mehr Abstand zu Baby Gorillas
  • Achte auf den Silberrücken. Trommelt er auf die Brust, ist er sauer
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Uganda

Die Perle Afrikas! Wildnis, Dschungel, Abenteuer! Woran denkst du, wenn du Uganda hörst? Die Perle Afrikas fasziniert. Begebe dich auf eine Tour durch den Dschungel.

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