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Zu Besuch bei einem der letzten Adlerjäger in Kirgistan, ein Erlebnis was auf keiner Kirgistanreise fehlen darf. So auch bei der Rundreise die ich mit *Triplegend in Form einer Kooperation machen durfte.

Majestätisch blickte der Steinadler in unsere staunenden Gesichter. Einem so großen Vogel, einmal so nah zu kommen war einzigartig. Meine Augen funkelten wie die eines Kindes und strahlten pure Begeisterung aus. Auf diesen Programmpunkt hatte ich mich während meiner Kirgistanrundreise besonders gefreut. Adler und generell Greifvögel haben eine super faszinierende Anziehungskraft auf mich. Je größer das Federtier, desto spannender.

Ich bin seit über 20 Jahren Vegetarierin. Wenn es nach mir ginge, müsste es keine Jagd mehr geben. Dennoch finde ich es wichtig etwas über andere Kulturen zu erfahren und diese auch zu respektieren.

 

Adlerjäger in Kirgistan

Gebannt lauschte ich den Geschichten des Adlerjäger in Kirgistan

Gleich zwei Steinadler hockten auf einer Stange. Ihre Augen waren verbunden. Sie schrien, was mir Gänsehaut bereitete. Was für ein schönes Tier, dachte ich. Mit voller Aufregung lauschte ich den Geschichten rund um die Steinadler und die Tradition der Adlerjagd in Kirgistan. Doch was genau macht ein Adlerjäger?

Adlerjäger in Kirgistan - ein aussterbender Beruf

Die Kirgisen wollten Tiere nicht mit Waffen jagen, wie es in anderen Ländern üblich ist. Das entspräche nicht der Natur. Ihre Waffe ist der Adler. Kirgistan ist tatsächlich einer der wenigen Orte auf der Welt, wo die Jagd noch mit richtigen Raubvögeln stattfindet. Heutzutage gibt es nur noch wenige traditionelle Adlerjäger. Mit wenige meine ich etwa eine Handvoll im ganzen Land. Das Familienunternehmen wird in der Regel von Generation zu Generation weitergegeben. Nicht immer haben die Kinder Interesse daran, den Beruf des Adlerjägers weiter auszuüben. Ich kann es irgendwie verstehen.

Die meisten Adlerjäger findest du in der Region am Issyk-Kul See, dem zweitgrößten Gebirgssee der Welt.

 

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Der Steinadler - Ausbildung zum Jäger

Mit einer Flügelspannweite von bis zu 230 cm ist der Steinadler eine echte Wucht an Vogel. Ich sah mir den spitzen gelben Schnabel an. Von diesem möchte ich keineswegs gepickt werden. Auch die Krallen waren riesig und messerscharf. Die Steinadler werden als Jungtiere aus dem Nest gefangen und zur Beizjagd ausgebildet. In der Regel werden sie hungrig gehalten und angefüttert, weswegen sie bei ihrem Herrn bleiben und nicht davonfliegen. Die Belohnung nach jeder Jagd ist also sehr wichtig. Zu Beginn werden sie mit Fuchsattrappen trainiert, später mit lebendigen Hasen.

 

Steinadler

Was ein Steinadler jagen kann ist unfassbar

Bitte was kann ein Steinadler jagen? Meinen Blick hätte ich gerne auf einem Foto verewigt.

Hättest du gewusst, dass Steinadler sogar Rehe, Wölfe und Luchse jagen können? Und ich fand einen Fuchs schon ziemlich groß. Du fragst dich gerade sicherlich zu Recht wie er das macht. Er packt seine Beute am Kopf und bohrt seine Krallen ins Gehirn. Hört sich super brutal an, die Beute stirbt so aber tatsächlich innerhalb von Sekunden. Das ist die Natur. Kleinere Beutetiere wie Mäuse oder Eichhörnchen können sie aus einer Höhe von 1000m erspähen.

Die Jagdsaison für die Adler beginnt im Oktober und endet im Februar. Wieder eine Überraschung für mich. Ich hätte ja tatsächlich vermutet, dass die Jagd in den Sommermonaten stattfindet.

Der ausgebildete Adler bleibt etwa 20 Jahre in Gefangenschaft und wird dann wieder frei gelassen. Da ein Steinadler bis zu 40 Jahre alt werden kann, hat er immerhin noch ein halbes Leben in seinem natürlichen Lebensraum. Verhungern wird er sicherlich nicht.

 

Demonstration der Adlerjagd

Nun wurde es richtig spannend. Dem Adler wurde die Augenkappe abgenommen. Die leuchtend braunen Augen haben sich in meinen Gedanken verankert. Ein Assistent des Adlerjägers ritt mit dem Steinadler auf dem Arm einen Berg hinauf. Der Mann musste viel Kraft in den Armen haben. Ein weiblicher Adler kann bis zu 7 kg auf die Waage bringen.  Unser Adlerjäger stand untern auf der Wiese bereit. In der Hand hielt er eine Fuchsattrappe. Auf los, ging‘s los. Was würde nun passieren? Das war so spannend, wie ein Thriller und in life noch viel Nervenaufreibender als im Kino.

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Der Adlerjäger rief seinen Adler und wedelte mit der Fuchsattrappe herum. Der Adler erhob sich in die Lüfte. Lautlos glitt er durch die Bergkulisse, stets den Blick nach unten gerichtet. Und dann gab er Vollgas. Im Sturzflug stürzte er sich auf die Attrappe und zonk, er hat den Fuchs gepackt. Die Messerscharfen Krallen bohrten sich in das Fell. Er drückte die Attrappe fest zu Boden, bis sein Herr an Ort und Stelle war. Belohnt wurde der Adler mit dicken Fleischbrocken. Was für ein Spektakel.

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Wir durften sprichwörtlich miterleben was der Begriff „Adlerauge“ zu bedeuten hat. Zum Schluss durften wir den Adler einmal halten. Mich hätte er fast zu Boden gerissen. Lange konnte ich ihn nicht halten, hab aber auch Arme wie aus Gummi.

Ich hatte das Gefühl, das er seine beiden Adler sehr liebt. Er hat ihnen Namen gegeben und mit sehr viel Respekt und Liebe behandelt.

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Das Adlerjäger Festival

Da die Tradition eine Aussterbende ist, werden regelmäßige Wettkämpfe unter den Falknern veranstaltet. Wer hat den stärksten Adler mit dem schärfsten Sinn? So oder so ähnlich lautet das Motto. 

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Kirgistan

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